getComputedStyle und getPropertyValue
querySelector schafft dieses kleine Kunststück aber doch – mit etwas Hilfe von getComputedStyle und getPropertyValue. Diese wilde Konstruktion verhilft Javascript aber nur einen lesenden Zugriff CSS-Eigenschaften von Pseudo-Elementen.
.item::before { content: url(beachball.png); transform: scale(0.5); transform-origin: 0 0; box-shadow: 10px 20px 15px silver; }
getComputedStyle () gibt alle CSS-Eigenschaften eines Elements zurück, und zwar nachdem Eigenschaften aus CSS-Dateien, aus dem style-Tag und inline-CSS angwendet wurden.
const str = window.getComputedStyle(item, '::before') .getPropertyValue('content');
Dabei ist item der Name des Elements. Der zweite Parameter ist der Name eines Pseudo-Elements wie ::before, ::after oder null für das Objekt selbst.
getPropertyValue() beschränkt die Ausgabe auf den Wert einer speziellen Eigenschaft – wie ‚content‘ oder ‚box-shadow‘ im Beispiel. Aber was ist mit color? color ist nicht gesetzt und begnügt sich mit der Voreinstellung rgb(0,0,0).
CSS für Pseudo-Elemente mit Javascript ändern
Javascript kann Stile für Pseudo-Elemente nicht auf dem klassischen Weg per style-Attribut einsetzen und es gibt zwar getComputedStyle, aber kein setComputedStyle.
Auf zwei Umwegen kommt Javascript allerdings doch zum Zug:
- Durch Einsetzen einer CSS Klasse, die dem Pseudo-Element die benötigten Stile beibringt.
- Durch dynamisches Einsetzen von CSS-Regeln in ein style-Element im Head der Seite, in das per innerHTML die Stile für das Pseudo-Element gesetzt werden.
CSS class für Pseudo-Selektoren
Das ist der einfachste Weg, um Pseudo-Elemente per Javascript dynamisch zu ändern. Hier ist es ein einfaches Menü, das sich à la Accordion auf- und zuklappen lässt und den aktuellen Zustand durch das Dreieck vor der Überschrift anzeigt.
- Punkt 1
- Punkt 2
- Punkt 3
- Punkt 4
- Punkt 5
- Punkt 6
- Punkt 7
- Punkt 8
- Punkt 9
Ohne zusätzliche HTML-Elemente bleibt die Struktur des Accordion einfach und überschaubar.
HTML
<div class="accordion"> <div class="label">Label 1</div> <ul class="panel"> <li>Punkt 1</li> <li>Punkt 2</li> <li>Punkt 3</li> </ul> <div class="label">Label 2</div> <ul class="panel"> <li>Punkt 4</li> <li>Punkt 5</li> <li>Punkt 6</li> </ul> … </div>
Das Dreieck vor dem jeweiligen Label entsteht durch ein Pseudo-Element. Wenn ein Label geklickt wird, wird ein nach unten gerichtetes Dreieck eingesetzt.
CSS
.accordion .label { margin: 0; padding: 4px; background: hsl(200,50%,70%); margin-bottom: 2px; } .accordion .label::before { content: "▶ "; } .accordion .label.open::before { content: "▼ "; } .accordion ul { height: 0; max-height: 0; overflow: hidden; transition: all 1s; } .accordion ul.open { height: auto; max-height: 1000px; }
Wenn das Script ein Klick-Event abfängt, muss zuerst ein eventuell schon geöffnetes Panel geschlossen werden: Die CSS-Klasse open aus allen Elementen entfernen.
Javascript
<script> let label = document.querySelectorAll(".label"); for (let i=0; i<label.length; i++) { label[i].onclick = function () { let open = document.querySelectorAll(".open"); if (open.length > 0) { for (let j=0; j<open.length; j++) { open[j].classList.remove("open"); } } this.nextElementSibling.classList.add("open"); this.classList.add("open"); } } </script>
style-Element erzeugen und einfügen
Die Alternative ist das Erzeugen und Einfügen eines neuen <style>-Tags im head der Seite.
let label = document.querySelectorAll(".label"); for (let i=0; i<label.length; i++) { label[i].onclick = function () { if (document.getElementById("new")) { let elem = document.getElementById("new"); elem.remove(); } let open = document.querySelectorAll(".open"); if (open.length > 0) { for (let j=0; j<open.length; j++) { open[j].classList.remove("open"); } } let style = document.createElement('style'); style.id = "new"; style.innerHTML = '#nav_menu h5.open::before { content: "▼ "}' + '#nav_menu ul.open { height: auto; max-height: 1000px}'; document.querySelector('head').appendChild(style); this.nextElementSibling.classList.add('open'); this.classList.add("open"); } }
Das ist einerseits länger und wirkt schon von vornherein komplizierter. Das Einfügen eines neuen <style>-Tags macht Sinn, nicht zwei oder drei Elementen eine CSS-Klasse oder ein style-Attribut hinzugefügt wird, sondern sehr viele Elemente mit neuen Attributen ausgerüstet werden müssten. Dann ist ein dynamisch eingesetztes globales Stylesheet die schnellere Variante, die das Markup der Seite nicht ändert.
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